Praxis für TCM

akumoxa

Das exotisch anmutende Wort „Akumoxa" ist eine Kombination aus „Akupunktur" und „Moxibustion" – zwei Techniken, die die Kraft der TCM im wörtlichen Sinne auf den Punkt bringen.

Therapeutin

Stechen, Brennen, Saugen und Schaben

zhen jiu, der chinesische Begriff für Akupunktur, bedeutet „brennen und stechen“. Bei der Akupunktur werden sterile Einwegnadeln, die noch wesentlich feiner sind als ein Haar, in bestimmte Punkte in Armen, Beinen, Leib oder Kopf gestochen. Diese Akupunkturpunkte – der klassische Ansatz kennt rund 360 von ihnen – haben eine exakt definierte Wirkung. Aufgereiht wie Perlen auf einem Seidenfaden, liegen sie auf verschiedenen Leitbahnen. In diesen Meridianen, so die zugrunde liegende Vorstellung, zirkuliert das Qi. Ist dieser Fluss gehemmt, drohen Erkrankungen. Akupunktur, oft in Verbindung mit Akupressur (Druckmassage der Akupunkturpunkte) und Moxibustion, soll das Qi wieder zum ungehemmten Fließen anregen.

Moxibustion (oder Moxa-Therapie, kurz Moxen) bezeichnet das Erwärmen der Haut an den Akupunkturpunkten. Dabei werden kleine Mengen von Moxa (getrocknetes Beifußkraut, Artemisia vulgaris) verbrannt, wobei sich Rauch und ein charakteristischer Geruch entwickeln. Im Westen wird Beifuß ebenfalls seit langem als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt – auch schon im Mittelalter als Bestandteil vieler magischer Rezepturen.

Das moderne Schröpfen hat nichts mit dem mittelalterlichen Aderlass zu tun – üblicherweise ist es eine völlig unblutige Angelegenheit. Beim trockenen Schröpfen werden erwärmte Schröpfköpfe oder Schröpfgläser auf die Haut gesetzt, so dass sich ein Unterdruck bildet: Die „Haut unter der Haube“ wird angesaugt. Eine Spielart ist die Schröpfkopfmassage: Der Therapeut bewegt den Schröpfkopf auf der eingeölten Haut, was die Durchblutung stärker fördert als eine klassische Massage.

Eine weitere traditionelle Methode der Volksheilkunde ist nach wie vor in Asien verbreitet: Gua Sha. Die wörtliche Übersetzung lautet „nach Cholera schaben“. Wichtigstes Hilfsmittel ist eine abgerundete Kante, mit der über die eingeölte Haut geschabt wird. Dadurch kommt es zu einer stärkeren Durchblutung, was eine Rötung und leichte Blutungen unter der Haut hervorrufen kann. Die vietnamesische Variante bedeutet übrigens „windschaben“ oder „den Wind fangen“, weil sie häufig gegen Erkältung und Fieber eingesetzt wird. Ähnlich lyrische Worte findet das Indonesische mit der Umschreibung „den Wind durch Schaben herausholen“.